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Die Wegwarte ist die Arzneipflanze des Jahres 2020.
Das verdankt sie ihrer leber- und gallestärkenden Wirkung, ihre Bitterstoffe sind bei Verdauungsbeschwerden hilfreicht. Und noch dazu ist sie eine wahre Schönheit mit ihren wunderbaren himmelblauen Blüten. Sie wird etwa 70 - 100 cm hoch, hat Blätter wie Löwenzahn (Vorsicht, dadurch wird sie gerne mal versehentlich entfernt!) und blüht an sparrig verzweigten Trieben reichhaltig, aber nur vormittags von 5 - 11 Uhr. Die Blüten bestehen aus vielen Zungenblüten und bieten Nektar und Pollen für Schwebfliegen, Bienen und Hummeln. Die Samen werden von Finkenvögeln wie Stieglitzen gerne gefressen.
Die Legende sagt, dass an der Stelle, wo ein Mädchen vergeblich auf seinen Liebsten wartete eine blaue Blume am Wegesrand wuchs - das sagt etwas über die Standortwünsche dieser Pflanze aus: lieber am Wegesrand, als im Beet, trockene, karge Böden in der Sonne werden bevorzugt.
Meine Oma hat im Krieg Zichorienkaffee trinken müssen, der wird aus den Wurzeln der Wegwarte hergestellt: Dazu die Wurzeln zerkleinen und (evtl. mit Zucker) in einer Pfanne rösten. Danach mahlen und aufbrühen. Heute hat so etwas wieder Konjunktur, Oma fand es furchtbar.
Nicht nur Kaffee, sondern auch Salat hat mit Wegwarten zu tun: Diese Wildform hier ist ein Urahne von Chicoree und Radicchio. Und die Blätter der Wildform können im frühen Frühjahr als Salat gegessen werden. Auch später im Jahr noch eignen sich die Wegwartenblätter für Salate und Suppen, wem das zu bitter ist, der kann sie vorab zwei Stunden ins Wasser legen.
Auch die Stängel sind essbar, als Gemüse gegart oder im Teig ausgebacken. Die Blüten eignen sich roh oder kandiert als Deko.
Pflanzen Sie Wegwarten an magere Standorte in der Sonne, möglichst in der Nähe Ihrer Frühstücksterrasse. Sie werden sie lieben, selbst wenn sie einfach nur wächst und blüht!