Blumenzwiebeln
Allgemeine Pflanztipps
Zwiebeln sind lebende Pflanzen, sie atmen und geben Wasser an die Umgebung ab. Deshalb sollten sie niemals – außer zum Transport – in geschlossenen (Papier)-Tüten, Schachteln oder sonstigen luftdichten Behältern aufbewahrt werden. Sonst droht schon ziemlich rasch die Ansiedlung von Pilzen, die den Zwiebeln im günstigen Fall nur einen Schimmelmantel bescheren, sie im schlimmeren Fall aber vergammeln lassen!
Alle unsere Zwiebeln und Knollen kommen mit einem Namensschild zu Ihnen – damit das so bleibt und Sie bei Bedarf auch die richtige Art oder Sorte nachkaufen können, sollten Sie sich ein System zur dauerhaften Beschilderung überlegen. Manche machen einen Plan und schreiben auf, was wo gepflanzt wurde, manche machen Fotos vor dem Pflanzen und andere stecken Etiketten ins Beet.
Alle Zwiebeln und Knollen sind prall vollgestopft mit Speicherstoffen, die die Begehrlichkeit von hungrigen Nagetieren wecken. Auch Pilze, Nematoden (Fadenwürmer), Insektenlarven (z.B. diejenigen der Narzissenfliegen oder die Larven vom Lilienhähnchen), Bakterien und andere unliebsame Zeitgenossen machen sich gerne über die gedeckte Tafel her. Den Übergriffen solcher Organismen können immer die Zwiebeln oder Knollen am besten widerstehen, die an einem optimalen Standort gedeihen dürfen! Außerdem kann man durch das Pflanzen in allseits geschlossenen Gitterkörben (z.B. aus Kaninchendraht), durch Aufnehmen der Tulpenzwiebeln im feuchten Sommer, durch kritische Beobachtung seiner Bestände und das Entfernen kranker Pflanzen (Graue Tonne!) und andere wenig aufwendige Maßnahmen seine Pflanzen schützen.
Alle Zwiebel- und Knollenpflanzen brauchen ausreichend Nährstoffe – es sind fast durchweg sehr hungrige Pflanzen! Dabei sollte der Pflanzennährstoff Stickstoff nur sparsam ausgebracht werden, Kalium und Phosphat aber in höheren Konzentrationen. Die Pflanzen brauchen diese Nährstoffe schon bei der Ausbildung eines Wurzelsystems, d. h. nach der herbstlichen Pflanzung. Man kann mit einem organischen Dünger, dessen Nährstoffe nach und nach freigesetzt werden, eigentlich nichts falsch machen. Im zeitigen Frühjahr, wenn der Austrieb beginnt und die Zwiebeln und Knollen auch schon bald wieder mit der Einlagerung von Nährstoffen in ihren unterirdischen Speicher für das Folgejahr beginnen, düngt man noch einmal. Dünger für Zwiebel- und Knollenpflanzen immer in unmittelbarer Nähe, aber nicht auf die Pflanze ausbringen. Das Wurzelwerk der meisten Tulpen, Zierlaucharten oder Narzissen ist nicht sehr ausgedehnt!
Obwohl Tulpenzwiebeln immer zu den ersten im herbstlichen Zwiebelangebot zählen, möchten diese Zwiebeln am liebsten erst nach den ersten kalten Nächten im Oktober/ November gepflanzt werden. Dann sind die Zwiebeln nicht bei warmer Witterung und großer Feuchte den Übergriffen von Pilzen und Fadenwürmern ausgesetzt – lagern Sie ihre Tulpenzwiebeln warm und trocken. Narzissenzwiebeln sind nicht so gut gegenüber Austrocknung geschützt und dürfen gerne schon möglichst bald gepflanzt werden. Bei den Zierlauch-Zwiebeln gilt: Je größer die Zwiebel, desto eher kann sie noch ein wenig liegen bleiben, je kleiner oder schlanker die Zwiebel, desto eher möchte sie so bald wie möglich gepflanzt werden. Lesen Sie bitte unsere Etiketten aufmerksam, denn in kritischen Fällen stehen dort wichtige Pflegehinweise vermerkt!
Nicht alle Zwiebel- und Knollenpflanzen aus unserem Angebot haben die gleichen Ansprüche! Manche wollen unbedingt gleich gepflanzt werden, andere dürfen gerne noch ein wenig in der Garage liegen bleiben, einige brauchen Winterschutz oder einen ganz besonderen Standort im Garten.
Für die allermeisten Zwiebeln und Knollen gilt als Grundregel für die Pflanztiefe: Die Zwiebel so tief setzen, dass sie mit einer Erdschicht bedeckt ist, die doppelt so dick ist wie die Zwiebel oder Knolle hoch. Wenn man beim Pflanzen die Tiefe nicht ganz richtig erwischt, können sich die meisten Arten und Sorten mit Hilfe von Zugwurzeln oder durch Wachstum helfen. Gerade kleine Arten sollte man aber nicht aus Versehen in tiefen Löchern vergraben!
Kultivieren
Im ersten Jahr werden Qualitäts-Blumenzwiebeln auf fast jedem Standort problemlos blühen, da sie optimal kultiviert wurden und alle nötigen Stoffe in ihnen gespeichert sind. Fehlen ihnen aber in den Folgejahren vom Zeitpunkt des Austriebs bis zum Absterben der letzten Blätter die nötigen Nährstoffe, werden sie von Jahr zu Jahr schlechter blühen und irgendwann vergehen. Dieses kann man besonders häufig bei Narzissen und Tulpen beobachten. Man sollte sie daher besonders auf nährstoffarmen Böden (z.B. Sand- oder Moorböden) durch zusätzliche Düngung mit Nährstoffen versorgen: Gedüngt werden sollte entweder gleich beim Pflanzen (zum Herbst z.B. mit Animalin oder Hornspäne) oder im Frühling, in der Wachstumsphase der Zwiebelblumen, also dann, wenn sie Blätter treiben. Nach der Blüte ist das Düngen sinnlos, da dann alle Anlagen für das folgende Jahr bereits vorhanden sein sollten. Mit dem Einziehen des Laubes reifen die Zwiebeln aus und treten in eine Ruhephase ein.
Im Frühjahr kann man gut organisch-mineralische Dünger verwenden, die ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis haben sollten und etwas schneller wirken.
In der Zeit des Austriebs brauchen Zwiebelblumen eine gute Wasserversorgung, während sie in der Zeit, in der das Laub abstirbt und in der darauf folgenden Ruhezeit sehr wenig Feuchtigkeit benötigen. Das absterbende Laub wird von der Zwiebel zum Kräftesammeln benötigt, also bitte nicht abschneiden. Es darf erst entfernt werden, wenn es einem widerstandslos ‚entgegenkommt‘, wenn man daran zieht.
Checkliste für den Erfolg mit Zwiebelblühern
Im Herbst wird der farbenfrohe Frühling gepflanzt: Tulpen und Krokusse, Zierlauch und Narzissen kommen in den nächsten Wochen in die Erde damit uns im Frühling ordentlich was blüht.
Worauf muss ich achten?
Standortwünsche
Beachten Sie, dass die meisten Tulpen und Zierlaucharten volle Sonne und durchlässige Böden benötigen, manche Narzissen können halbschattig stehen und auch die kleinen Frühen, wie Schneeglöckchen, Winterlinge und Blausternchen brauchen keine volle Sonne! Die meisten Zwiebeln mögen keine Staunässe.
Auswahl
Das Angebot ist riesig, überlegen Sie am besten vorher, was Sie gern in welchem Beet hätten. Dann kommen die hohen Zierlauchblüten im nächsten Jahr zwischen den Rosen gut zur Geltung und die kleinen Wildtulpen blühen schön am Wegrand.
Pflanztiefe
Die meisten Zwiebeln werden 2-3 x so tief gepflanzt, wie die Zwiebel dick ist. (Wenn anders, dann sollte es auf der Tüte vermerkt sein!)
Qualität der Zwiebeln
Achten Sie darauf, dass die Zwiebeln nicht schimmelig oder verletzt sind.
Starke Zwiebeln bringen größere Blüten!
Bis zur Pflanzung lagern Sie Ihre Zwiebeln luftig und trocken.
Kombinationen
Bedenken Sie, dass Zwiebeln nach der Blüte ihr Laub in Ruhe einziehen (gelb werden) lassen wollen und setzen Sie sie in Stauden, die das vergilbende Laub verdecken. Probieren Sie Kombinationen aus, wie z.B. Traubenhyazinthen mit Tulpen oder Narzissen mit Anemonen.
Schädlinge
Der größte Schädling ist der Mensch mit seinem Spaten, der bei der Gartenarbeit und beim Pflanzen Blumenzwiebeln zerteilt. Gegen Wühlmäuse helfen Käfige aus Kaninchendraht, die oben geschlossen sein müssen.
Pflege und Düngung
Zwiebelblüher brauchen im zeitigen Frühjahr, wenn die Blätter gerade aus der Erde kommen eine Versorgung mit einem nicht zu stickstoffhaltigen Volldünger, gut geeignet dafür ist Tomatendünger!
Das Laub der Zwiebelblüher soll in Ruhe gelb werden, also auch den Rasen nicht zu früh mähen, wenn Krokusse oder Schneeglöckchen drauf stehen.
Verwildern
Manche Zwiebeln vermehren sich willig an zusagenden Standorten. Das können Weinbergstulpen sein, Alpenveilchennarzissen, Hasenglöckchen oder Elfenkrokusse
Sie können Ihre eigene Krokuswiese pflanzen, wie in Husum!
Besonders Frühe machen besonders glücklich
Die ersten sind doch immer die, über die man sich am Meisten freut! Pflanzen Sie frühe Krokusse (da freuen sich auch die Insekten!) und frühe Schneeglöckchen und Winterlinge, Schneestolz, ….
Zwiebeln in Töpfen und Kästen
Da Staunässe etwas ist, was die Blumenzwiebeln gar nicht mögen, sind gute Abzugslöcher eine Grundvoraussetzung, wenn Töpfe und Schalen bepflanzt werden sollen. Grundsätzlich sind Zwiebeln für Töpfe gut geeignet, wenn sie nicht zu hoch sind. Besonders hübsch sind kleine Wildtulpen in Kübeln. Aber auch die Präriekerze Camassia leichtlinii 'Caerulea‘ macht sich wunderbar in Töpfen, sie ist eine dankbare Zwiebelblume, die selten in den Gärten zu finden ist.
Frühjahrsblüher: Zierlauch, Narzissen und Tulpen
Nur ein Gärtner weiß im Voraus, was ihm blüht – diese Aussage trifft ganz besonders auf den Herbst und die Blumenzwiebel-Zeit zu!
Hier ein noch mehr Tipps, damit Sie viel Freude an Ihren Frühjahrsblühern haben können:
Tulpen lieben einen sonnigen Standort; im Idealfall sollte der Boden gut durchlässig sein. Ein Staudenbeet, das über den Sommer regelmäßig gewässert wird, ist kein guter Standort für Tulpen. Eine gute Alternative ist die Kultur im Kübel – den Kübel kann man im Sommer einfach an einen möglichst warmen Platz stellen, wo der Sommerregen nicht hinkommt – oder man kann die Tulpen einfach aus ihm rausholen, in der Sonne trocknen lassen und im Herbst wieder einpflanzen. Dasselbe kann man natürlich auch mit Tulpen machen, die im Freiland stehen – sie werden es mit üppiger Blütenpracht danken.
Tulpen sollten möglichst spät im Herbst gepflanzt werden, am Besten nach dem ersten Frost – damit im Boden vorhandene Nematoden und Pilze keine Chance haben. Tulpen brauchen Winterkälte, damit die normalen Entwicklungsprozesse zur Entfaltung der in der Zwiebel vorhandenen Blütenanlage ablaufen können.
Narzissenzwiebeln sind zwar von einer dünnen papierartigen Hülle umgeben, die Zwiebeln trocknen aber außerhalb des Bodens trotzdem leicht aus. Pflanzen Sie ihre Schätze daher immer möglichst bald ein! (Die Pflanztiefe ist die 2-3fache Zwiebelstärke). Die meisten Narzissen gedeihen am besten an einem Ort im Halbschatten, wo sie ungestört über Jahre bleiben dürfen. Im Herbst und während ihres Austriebes im Frühjahr benötigen Narzissen ausreichend Nährstoffe, die Sie in Form von Kompost, Mist, einem mineralischen oder auch einem Langzeitdünger zuführen sollten. Hungrige Zwiebeln blühen weniger üppig oder verschwinden sogar nach und nach!
Das absterbende Laub von Narzissen darf erst dann entfernt werden, wenn es seine grüne Farbe verliert und eintrocknet – vorher recycled die Zwiebel die enthaltenen lebensnotwendigen Inhaltstoffe. Verblühte Blüten sollten aber gerne entfernt werden.
Zierlauch (Allium), die dicken lila Kugeln stehen am liebsten in gut durchlässigem, nährstoffreichem Boden in voller Sonne.
Alliumzwiebeln sollten, wie alle anderen Blumenzwiebeln auch, drei Mal so tief gepflanzt werden, wie die Zwiebel hoch ist. Es empfiehlt sich, bei der Pflanzung etwas Kompost und/oder organischen Volldünger ins Pflanzloch zu geben und zur Zeit des Austriebs eine Handvoll organischen Volldünger (z.B. Animalin von Oscorna oder Tomatendünger) in den Boden um die Pflanze einzuarbeiten.
Bei sehr trockenem Wetter sollte man anschließend kräftig gießen.
Blumenzwiebel-Rhythmus
Blumenzwiebeln haben ihren eigenen Rhythmus. Die Frühlingsblüher haben im Sommer ihre Ruhephase, und überraschen uns im Spätwinter mit dem ersten Austrieb; Herbstzeitlose zeigen im Oktober und November ihre prachtvollen Blüten – und nur die Blüten! – und überraschen im Frühjahr mit kräftigem, glänzendem Laub.
Nach den vielen unterschiedlichen Wachstumszyklen der Blumenzwiebeln richten sich auch die Verkaufszeiten. Bei uns ist drei Mal im Jahr Zwiebelzeit: Anfang April gibt es die Zwiebeln zur Frühjahrspflanzung – darunter viele nicht winterharte Arten -, im August Herbstzeitlose und Herbstkrokusse sowie Madonnenlilien und ab September dann das Gros unseres Blumenzwiebelangebotes: Krokusse und Schneeglöckchen, Narzissen und Tulpen, Bluebells, und eine üppige Auswahl an Zierlauch.
Düngen
Mitte März in den Gärten: Die Zwiebeln treiben und alles wartet auf ein bißchen Regen…. und auf Dünger! Jetzt ist die Zeit, Ihre Blumenzwiebeln mit Nährstoffen zu versorgen, dafür empfiehlt sich ein phosphor-kali-betonter Volldünger – wir nehmen Tomatendünger, Animalin oder Blumen- und Staudendünger von Oscorna und haben damit gute Erfahrungen gemacht.
Wichtig ist nur, dass es regnet, nachdem Sie gedüngt haben – oder dass Sie diesen Part mit dem Gartenschlauch übernehmen!
Wenn sie grade mal ein Stück aus der Erde gucken, dann ist die Zeit, die Zierlauch-Sorten zu düngen!!!
Es ist also allerhöchste Zeit, Animalin von Oscorna oder einen Tomatendünger nehmen und bei Regenwetter zu verteilen, damit Sie auch im nächsten Jahr wieder eine schöne Blüte erfreut.