Herkunft der Narzissen
Die Gattung Narcissus hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Europa, Nord-Afrika und bis in den Libanon und Iran. Von den etwa 50 Narzissen-Arten, die es gibt, haben hauptsächlich die Dichternarzisse (Narcissus poeticus) und die im westlichen Europa wild vorkommende Narcissus pseudonarcissus zur Vielfalt der über 2.000 Gartenformen beigetragen.
Systematik
Großkronige, Kleinkronige, Gefüllte, Dichter- und Split-Corona, sowie Trompetennarzissen mögen sonnige bis halbschattige Standorte mit frischen, nicht zu trockenen Böden. Die kleinblumigen Narzissen-Sorten wollen lieber durchlässige Böden und vertragen Nässe nicht so gut. Diese Sorten können deshalb auch im Steingarten, in Kübeln, auf der Dachbegrünung oder auch auf dem Balkon verwendet werden. Obwohl einige Narzissenarten einen sauren Boden bevorzugen (Narcissus cyclamineus, N. triandrus), gedeihen die meisten Sorten in einem normalen Gartenboden.
Narzissen sind wirklich unkompliziert, sie werden nicht von Wühlmäusen und Kaninchen gefressen und sind dankbar und dauerhaft. Besonders die frühblühenden Narzissen sind für Insekten, die schon zeitig im Jahr unterwegs sind, wichtige Nahrungsquellen.
Narzissen sind neben den Tulpen die Frühlingsboten in unseren Gärten. Sie leuchten von Februar bis Mai mit ihren fröhlichen Blüten in weiß, gelb, orange und apricot, spiegeln die Sonne wieder und machen Lust auf Garten und Draußen. Sie werden als Zwiebeln im Herbst gepflanzt - lesen Sie was es dabei zu beachten gilt.
Narzissen pflanzen
Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Narzissen auf unterschiedliche Blütezeiten. An sehr windexponierten Standorten sind oft kleinkronige Sorten erfreulicher als langstielige Großkronige oder auch Gefüllte Narzissen.
Zum Verwildern in lockerem Gras sind die eher wildhaften Narzissen aus den Gruppen der Dichternarzissen und der historischen Narzissen gut geeignet – wenn Sie sich nicht sicher sind, probieren Sie ein paar Sorten aus. Narzissenzwiebeln sind zwar von einer dünnen papierartigen Hülle umgeben, die Zwiebeln trocknen aber außerhalb des Bodens trotzdem leicht aus. Pflanzen Sie ihre Schätze daher immer möglichst bald ein. Die Pflanzzeit beginnt Ende September, Sie können bis Weihnachten pflanzen, aber je früher, desto besser!
Die Pflanztiefe ist die 2-3fache Zwiebelstärke, der Abstand zwischen den einzelnen Zwiebeln sollte mindestens der doppelte Zwiebeldurchmesser sein. Die Spitze(n) der Zwiebel zeigt beim Pflanzen nach oben. Bei sehr nassen Böden heben Sie das Pflanzloch etwas tiefer aus und geben Sand als Drainage unten hinein. Die meisten Narzissen gedeihen am besten an einem Ort in der Sonne oder im Halbschatten, wo sie ungestört über Jahre bleiben dürfen.
Pflege
Narzissen sind mehrjährig und winterhart, sie kommen wirklich zuverlässig wieder, wenn man sie ein bisschen gut behandelt: Im Herbst und während ihres Austriebes im Frühjahr benötigen Narzissen ausreichend Nährstoffe, die Sie in Form von Kompost, Mist, einem mineralischen oder auch einem Langzeitdünger zuführen sollten. Hungrige Zwiebeln blühen weniger üppig oder verschwinden sogar nach und nach! Der Dünger für Narzissen sollte einen hohen Gehalt an Kalium und Phosphat aufweisen, der Stickstoffgehalt eher niedrig liegen. Das bietet Tomatendünger, weshalb wir diesen für Blumenzwiebeln empfehlen!
Das absterbende Laub von Narzissen darf erst dann entfernt werden, wenn es seine grüne Farbe verliert und eintrocknet – vorher recycled die Zwiebel die enthaltenen lebensnotwendigen Inhaltsstoffe. Auch das Verknoten des Laubes oder das Zusammenbinden schwächt die Narzissenzwiebeln, da unterbrochene Leitungsbahnen im Gewebe jeden Rücktransport unmöglich machen.
Narzissen-Sorten aus unserem Online-Shop
Durch Kreuzung dieser beiden Arten entstanden recht unterschiedliche Gartensorten, die in 12 Klassen oder Divisionen eingeteilt werden. Da gibt es Großkronige und Kleinkronige Narzissen, Trompeten-Narzissen, Split-Corona-Narzissen (Geschlitztkronige) und Gefülltblühende Narzissen. Sie alle haben, wie die Gruppe der Dichternarzissen nur eine Blüte pro Stiel.
Je nach der Form ihrer Blüten werden die kleinblütigen Narzissensorten mit mehr als einer Blüte pro Stiel anderen Divisionen zugerechnet, deren Namengeber jeweils die reinen Arten sind: Narcissus triandrus, die Engelstränennarzissen, Narcissus cyclamineus, die Alpenveilchennarzissen, Narcissus jonquilla, die Jonquillen und Narcissus tazetta, die Paperwhite-Narzissen oder Tazetten. Dann gibt es noch die Wildarten und Sonstige - denn bei vielen Sorten ist die tatsächliche Abstammung nicht bekannt – einige sind in Gärten oder auch Zuchtbetrieben spontan entstandene Hybriden.
Krankheiten
Narzissen sind nur von wenigen Krankheiten und Schädlingen bedroht. Pilzerkrankungen können zum Verrotten der Zwiebeln im Boden führen – da meist widriges Wetter das Wachstum der Pilze befördert, ist man diesem Problem als Gärtner ziemlich hilflos ausgeliefert. Kranke Bestände immer über den Hausmüll entsorgen und die Stelle für 2-5 Jahre nicht erneut mit Narzissen bepflanzen. Die hier angebotenen Arten und Sorten aus biologischem Anbau sind robust und dauerhaft und weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge, was sie zu langlebigen Gartenschätzen macht.
Schädlinge
Kaninchen und Rehe lassen die Narzissen dank ihres hohen Gehaltes an messerscharfen Calciumoxalatkristallen im Gewebe in Ruhe. Zudem sind Narzissenzwiebeln nicht nur für Wühlmäuse ungenießbar, auch wir Menschen sollten sie nicht verzehren.
Narzissen – Die Blumen des Frühlings
Es ist gut, die verblühten Blütenstände von Narzissen nach der Blüte auszuknipsen. Das erscheint im ersten Moment aufwändig, verhindert aber, dass die Zwiebel unnötig Energie in die Frucht- und Samenentwicklung investiert.
Je nach Ernährungslage der Zwiebel kann die Blüte bei Narzissen groß und prächtig oder eher klein und unscheinbar ausfallen – auch das Wetter hat seinen Einfluss, den wir allerdings nicht manipulieren können! Die Blüten einiger Narzissensorten färben sich um – spannend, diese Narzissen!
Wenn einzelne Gruppen von Narzissenzwiebeln nach einigen Jahren sehr dicht und groß geworden sind, lässt oft die Blühfreudigkeit nach. Solche Bestände sollten Sie nach dem Einziehen der Blätter oder im zeitigen Herbst, also in der Ruhezeit der Narzissen Zwiebeln, aufnehmen, teilen und sofort wieder einpflanzen.
Es macht Spaß, die verschiedenen Klassen kennenzulernen und zu sehen, wie unterschiedlich Narzissen sein können. Dabei ist der Umgang mit ihnen entspannt: Narzissen pflanzt man und dann tauchen sie jedes Jahr wieder auf – wie aus dem Nichts und scheinbar ohne unsere Unterstützung.
Gartengestaltung mit Narzissen
Wie zauberhaft ist es, wenn Narzissen unter alten Obstbäumen auf der Wiese verwildern! Sie können aber natürlich auch im Beet stehen - achten Sie darauf, dass der Austrieb der umstehenden Stauden die einziehenden Blätter der Narzissen nach der Blüte verdecken. Eine Traumkombination sind Taglilien und Narzissen – die Taglilienblätter treiben sehr früh aus, begleiten die Narzissen aufs Charmanteste und kaschieren das vergilbende Laub – sehr fein!
Klassen/Divisionen
In den letzten Jahren häufiger auch in Deutschland tauchen die Narzissenfliegen als Schädlinge auf. Die erwachsenen Weibchen legen ihre Eier in die Löcher, die beim Absterben des Laubes über den Zwiebeln bleiben. Wer rechtzeitig vorsichtig die Harke schwingt, der kann diesen Schwebfliegen das Leben erschweren und seine Narzissen vor ihren Nachstellungen bewahren. Je geeigneter ein Standort für die jeweils gewählte Sorte ist, desto weniger Einfluss werden Krankheiten und Schädlinge auf den Bestand haben.