Eigentlich ist im Dezember das Thema „Garten“ so gar nicht dran.
Alle haben viel um die Ohren – Weihnachtsfeiern, Geschenkestress, Kekse backen, ... .
Dekoration
Das Haus wird dekoriert, aber warum nicht auch den Garten festlich schmücken?! Und damit meine ich nicht nur den Buchsbaum mit der dicken roten Schleife vor der Tür. Dekorieren Sie doch ruhig mehrere Gehölze, zum Beispiel im Vorgarten, um den Besuch schon gleich adventlich zu stimmen: Dicke rote Kugeln im Beet oder am Flieder passen zur beschleiften Buchsbaumkugel und viele viele Windlichter machen aus der dunklen Jahreszeit eine gemütliche, stimmungsvolle Adventszeit...
Eine Feuerschale kann auch weiter hinein in den Garten locken, warum nicht auch mal an einem trockenen Dezembertag einen Glühwein im eigenen Garten probieren, Marschmallows mit den Kindern rösten, mit viel Kerzenlicht den Winterblues vertreiben! Machen Sie Ihr eigenes Winter-Lichter-fest – Geniessen Sie den Garten auch im Winter!
Ein schöner Brauch im Winter ist das Schneiden von Barbarazweigen am 4. Dezember:
Die Heilige Barbara hat im vierten Jahrhundert als Tochter eine reichen Kaufmanns in Nikomedia (das ist die heutige türkische Stadt Izmit) gelebt. Sie wurde wegen ihres Glaubens zum Tode verurteilt. Als man sie in den Kerker brachte, verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid. Sie stellte den Zweig ins Wasser und am Tag ihrer Hinrichtung blühte er auf.
Der 4. Dezember ist der Geburtstag der Heiligen Barbara, dann also holt man Zweige vom Kirschbaum ins Haus, legt sie über Nacht in lauwarmes Wasser und stellt sie dann in einen Krug mit Wasser.
Weihnachten brechen dann die Blüten hervor.
Das funktioniert auch mit anderen Blütensträuchern wie Zaubernuss oder Schlehe.
Sich einen Hauch von Frühling ins Haus zu holen ist auch der Sinn des Treibens von Zwiebeln in der Adventszeit:
Hyazinthen treiben
Im 18. Jahrhundert war die Hyazinthe eine gefragte Modeblume und das Treiben auf dem Wasser macht heute noch vielen Menschen Freude in der Winterzeit.
Dazu werden präparierten Zwiebeln verwendet, die eine Kältebehandlung hinter sich haben. Deshalb sind diese Hyazinthen in der Lage, früher und im Haus zur Blüte zu kommen.
Die präparierten Zwiebeln gibt es ab Herbst und in der Vorweihnachtszeit zu kaufen. Oder man nimmt unpräparierte Zwiebeln und legt sie ein paar Tage in den Kühlschrank.
Dann setzt man sie zum Antreiben auf mit Wasser gefüllte Gläser.
Hyazinthengläser sind begehrte Sammlerobjekte, es gibt wirklich wunderschöne Exemplare! Typisch für diese Gläser ist eine Taille, oben sind sie so weit, dass eine Hyazinthenzwiebel hineinpasst, dann verengen sie sich (damit die Zwiebel nicht hindurchrutscht) um nach unten wieder weiter zu werden, damit die Hyazinthenwurzeln genügend Platz finden.
Die Zwiebeln werden also auf die Gläser gesetzt.
Der Zwiebelboden darf dabei nicht in Kontakt mit dem Wasser kommen, weil es sonst zu Fäulnis kommen könnte.
Die Hyazinthen zunächst kühl (5-9 Grad) und dunkel stellen (dafür bastelt man sich gerne ein schickes Austrieb-Hütchen aus Papier. Und zwar solange, bis kräftig Wurzeln gewachsen sind. Dann holt man die Gläser ins Hellere, stellt sie aber nicht zu warm. Ab und zu Wasser nachfüllen. Das Hütchen kann drauf sitzen bleiben, bis es von allein vom Austrieb der Hyazinthe beiseite geschoben wird.
Dann geht es los: Die Hyazinthe wächst, so dass man zugucken kann und etwa 8 Wochen nach Beginn der Treiberei erblüht sie zu ihrer vollen Schönheit und erfreut uns im Winter mit Duft und Farbe.
Nach der Blüte können die Zwiebeln dann in den Garten ausgepflanzt werden.
Weihnachtsnarzissen
Auch Treibnarzissen, die sogenannten Paperwhites bringen den Duft und die Anmutung von Frühling in die winterlichen Stuben:
Die Weihnachtsnarzissen, die zur Gruppe der Tazetten gehören, können wie die Hyazinthen im Haus angetrieben werden. Legen Sie dafür kleine Steine in eine flache Schale und setzen Sie die Zwiebeln drauf. Unten hinein kommt ganz wenig Wasser (auch diese Zwiebeln sollen nicht im Wasser sitzen!). Hübsch ist, etwas Moos um die Zwiebeln zu verteilen. Kühl stellen. Nun kann zugeguckt werden, wie die Narzissen treiben, wachsen und blühen. Hier dauert es etwa 14 Tage, bis die ersten Blüten sich öffnen.
Diese Narzissen duften stark und wunderbar, sie erzählen definitiv vom Frühling.
Sonnenwende
Ein wichtiger Termin kurz vor Weihnachten ist der 22. Dezember, die Wintersonnenwende:
Dieser Dezembertag sollte gefeiert werden, denn ab jetzt werden die Tage wieder länger!
Dazu gibt es eine nette Überlieferung, die den Brauch des bunten Tellers erklärt:
Wer zu Beginn eines neuen Sonnenjahres große Schalen mit Früchten und Gemüse auf den Tisch stellte, würde im künftigen Jahr keinen Mangel leiden.
Das glaubten die Bauern des Mittelalters und schenkten sich gegenseitig Früchte und Nüsse um den Segen weiterzugeben. Wer also im Advent die Schüssel mit Nüssen auf den Tisch stellt, oder vergoldete Nüsse, Backwerk oder Äpfel in den Baum hängt, folgt dieser alten Sitte und darf ein gutes neues Jahr erwarten.