Taglilien

Gärtner nennen die Gattung Hemerocallis, das kommt aus dem Griechischen und bedeutet Schönheit (für einen) Tag. Sie blühen von Anfang Juli bis Ende August und kommen in einem großen Spektrum an Formen und Farben daher.

Herkunft

Taglilien wurden schon 300 vor Christus in ihrer Heimat China erwähnt.

Im 18. Jahrhundert, dem Zeitalter als Botaniker in die Welt hinauszogen um neue Pflanzen zu entdecken wurden sie in Europa und Nordamerika eingeführt. Gerade in den USA erlebten Taglilien in den 1940er Jahren einen Höhepunkt der Popularität, es wurde viel gezüchtet, es gründeten sich Liebhabergesellschaften, die Pflanzengruppe wurde immer vielfältiger.

Bei uns sind Taglilien erst seit den 1970er Jahren richtig populär.

Aussehen

Die grasartigen Taglilienblätter treiben fächerförmig aus, sie sind meist sommergrün, ziehen im Winter ein. Sie kommen schon sehr früh im Jahr aus der Erde, so dass die dann hellgrünen Blattspitzen oft schon Ende Februar die Schneeglöckchen begleiten. An den verzweigen Enden der runden Taglilien-Stiele sitzen die Blüten. Jede einzelne Taglilienblüte erstrahlt nicht viel länger als einen Tag, aber jede Pflanze produziert unendlich viele solcher Blüten.

Die Blüten bestehen aus sechs Blütenblättern, die zu Trompeten mehr oder weniger lang miteinander verwachsen sind. Spannend wird es bei den Hybriden, den Züchtungen oder Zufallssämlingen, denn hier offenbart sich eine unendliche Farben- und Formenfülle: es gibt einfachblühende und gefüllte Taglilien, gerüschte, mehrfarbige, welche mit Ring und welche mit Auge....

Kein Wunder, dass Taglilien den Ruf haben, süchtig zu machen, Sammelleidenschaft zu wecken!

Standort

Wie gut, dass die strahlenden Schönheiten so anspruchslos sind!

Sie möchten gerne mindestens einen halben Tag Sonne. Je mehr Sonne, desto mehr Blüten.

Der Boden sollte nicht staunass sein, aber gerne frisch und humos. Aber sie wachsen auch in trockeneren Gärten. Auf Sandboden ganz besonders, aber eigentlich auf jedem Standort sind Taglilien dankbar, wenn sie mit Rasenschnitt oder Laub gemulcht werden.

Pflege 

Taglilien sind außerordentlich pflegeleicht. Gepflanzt werden können sie zu jeder Jahreszeit, optimal sind Frühling und Herbst. Sie freuen sich nach der Pflanzung über eine durchdringende Wassergabe und ab dem darauffolgenden Frühjahr wie alle anderen Stauden auch jährlich über eine Gabe eines organischen Volldüngers (z.B. Animalin von Oscorna). 

Sie sind wenig anfällig für Krankheiten, zwar schmecken sie den Schnecken, aber andere Stauden schmecken besser!

Das Frühjahr oder der Herbst sind auch die besten Zeitpunkte zum Teilen und Verpflanzen von Taglilienstauden.

Im Herbst ziehen die Blätter ein und über Winter verschwindet das Laub fast von alleine, lediglich die Stängel sollten im zeitigen Frühjahr zurückschnitten werden.

Verwendung

Für fast jede gestalterische Aufgabe gibt es Taglilien! Es sind Sorten mit einer Höhe von 30 bis 130 cm erhältlich und Farben von gelb über orange, rosa, rot, lila, weiß und natürlich mehrfarbige, kleinblumige oder großblumige Sorten. 

Sie alle sind unschlagbar in Kombination mit Narzissen, weil sie so früh austreiben und die Narzissen schön begleiten und später deren vergilbendes Laub kaschieren. 

Zur Blütezeit im Sommer sind Phlox, Rittersporn, Steppensalbei und Katzenminze schöne Begleiter im sonnigen Beet oder klassisch im Bauerngarten.

Wildhafte Kombinationen der eher kleinblütigen Arten mit Frauenmantel, Storchschnabel, Gräsern, aber auch Zierlauch und Präriekerzen muten natürlich charmant an. 

Und im Halbschatten können Kerzenknöterich, Eisenhut, Funkien und Anemonen die Taglilien gut begleiten.

Am Teichrand sind Bergenien, Frauenmantel und Mädesüß die passenden Nachbarn für die Taglilien.

In ihrer Heimat China und immer mehr auch bei uns werden sie auch gern in der Küche verwendet: Die Blüten und Knospen sind nährstoffreich und schmackhaft, probieren Sie sie mal in Butter gedünstet oder im Wok mit Sojasoße.

Die Blattschösslinge kann man blanchiert als Gemüse verzehren. 
Die Wurzeln werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet.

Taglilien enthalten Nektar und Pollen und werden von Bienen und anderen Insekten gerne besucht.

Tipp: Taglilientraum im holsteinischen Malente:

Gabriele Behrens sammelt und vermehrt seit Jahren Taglilien und öffnet ihren Garten im Rahmen der Aktion Offener Garten zusätzlich zur Blütezeit der Taglilien am 13. & 14. Juli 2024 von 11-17 Uhr. Das lohnt sich auf jeden Fall, 450 Sorten zum Teil aus eigener Zucht sind dort zu bewundern. Mehr Info unter taglilientraum.de. 

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