Vorteil einer Topfkultur
Es gibt Zwiebelblüher, die möchte man zur Blütezeit besonders in den Vordergrund rücken. Das können schöne Tulpen oder besondere Zierlauche sein. Diese Zwiebeln in einen Topf zu setzen, bringt den Vorteil mit sich, dass man sie, wenn sie gerade so richtig „lecker“ aussehen, an einen exponierten Platz stellen kann. So lassen sich auch Lücken in Beeten spontan füllen oder schöne Arrangements auf der Terrasse gestalten.
Verblühte Blumenzwiebeln können von der „Bühne“ verschwinden und an geeigneter Stelle trocken übersommern, während andere Pflanzen ihren Platz übernehmen.
Auch möchte man vielleicht manche Besonderheit im Auge behalten. Da bietet sich dann die Topfkultur an, um die aufregende Wildtulpe oder das besondere Schneeglöckchen nicht im großen Grün des Gartens zu verlieren. Allerdings muss man dabei bedenken, dass Zwiebelblüher, die eigentlich verwildern möchten, wie Schneeglöckchen, Winterlinge, Blausternchen oder Schneestolz im Garten glücklicher sind, als im Topf. Auch das mit dem sich-selbst-vermehren klappt natürlich auch besser, wenn sie direkt in der Erde wachsen dürfen.
Doch Töpfe mit Zwiebelblühern sind ungemein reizvoll, gerade kleine Wildtulpen sind richtig zauberhaft im Kübel, probieren Sie mal die Damentulpe, Tulipa clusiana, eine elegante, spitze, rosa-weiße Tulpe!
Für Zwiebelblüher, die ein bißchen heikel sind, vielleicht nicht so viel Kälte vertragen oder unsere nassen Winter nicht so mögen, ist die Topfkultur ebenso von Vorteil. Getopfte Zwiebeln kann man geschützt überwintern. Beispiele hierfür sind Schuberts Lauch, Allium schubertii, der in nassen Wintern bei uns unglücklich ist oder manche Engelstränennarzissen, Narcissus triandrus, die bei uns nur bedingt winterhart sind, weil es ihnen zu kalt sein könnte.
Wer arg mit Wühlmäusen zu tun hat, mag Zwiebeln in Töpfen ausprobieren, und wer einen Balkon bepflanzen will, der kann natürlich auch mit Zwiebelblühern Farbklekse im Frühling in Kästen und Töpfen setzen.
Welche Töpfe sind geeignet
Geeignet sind alle Töpfe, die so frostfest sind, wie die Pflanzen, die hinein sollen. Wenn Sie einen Topf mit Tulpen und Narzissen über Winter draußen lassen wollen, dann sollten Sie kein frostempfindliches Gefäß wählen!
Ganz wichtig: Alle Gefäße, in die direkt etwas hineingepflanzt wird, brauchen unbedingt Wasserabzugslöcher! Fast niemand mag Staunässe und Zwiebeln oder Knollen schon gleich gar nicht. Unten in die Kübel und Töpfe kann eine Lage Blähton, Steine, Tonscherben, Ziegelsplitt oder grober Kies als Drainageschicht gegeben werden, darauf ein Vlies und dann die Pflanzerde. Es empfiehlt sich, mindestens 3 cm Drainage und 5 cm Erde unter die Zwiebeln zu geben – der Topf muss also tief genug sein.
Worauf muss man achten
Bedenken Sie die Pflanztiefe bei Zwiebelblühern. Mit wenigen Ausnahmen wollen Frühlingsblumenzwiebeln 2-3 x so tief gepflanzt werden, wie die Zwiebel groß ist. Das kommt noch zur Drainageschicht und der Erde unter den Zwiebeln hinzu – so tief muss Ihr Topf also mindestens sein.
Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Zwiebelblüher!
Viele Zwiebeln, etwa Tulpen benötigen im Winter Kälte, damit sie zuverlässig blühen. Mindestens 10 Wochen kühle Temperaturen sind wichtig für die Blütenbildung. Also sollten die Tulpentöpfe nicht im Wohnzimmer, sondern im kühlen Schuppen überwintert werden.
Oder im Garten an einem kühlen, schattigen Platz bei 0-8 Grad. Die Töpfe sollten nicht austrocknen - kontrollieren Sie die Feuchtigkeit alle 2 Wochen - aber auch nicht winterlichen Starkregenereignissen schutzlos ausgesetzt sein.
Die Herausforderung bei Zwiebeln in Töpfen sind die starken Temperaturschwankungen in den Gefäßen: Es wird in einem Topf kälter als im Garten, weil die Kälte von allen Seiten herankommt. Gleichzeitig erwärmt die Wintersonne den Topf schnell, die Zwiebeln treiben vorzeitig, je kleiner der Topf, desto größer diese Gefahr.
Wenn Sie Ihre Töpfe draußen überwintern, beachten Sie den schattigen Standort und schützen Sie Ihre Töpfe mit Vlies, Kartoffelsäcken oder Tannenreisig.
Wer Probleme mit Mäusen hat, kann einen Kaninchendraht auf den Topf legen, um den Mäusen den Zugriff zu verwehren.
Ein Tipp für Zwiebeln in Kübeln und Töpfen ist, diese nicht zu spät zu pflanzen.
Manche Kübelpflanzengärtner graben ihre Zwiebel-Töpfe im Garten in ein leeres (Gemüse-)beet ein, die Topfkante eine Handbreit unter der Erdoberfläche. Das ist eine mühevolle, wenngleich richtig gute Methode der Überwinterung. Auch hier gilt es, vor zu viel Nässe zu schützen und es empfiehlt sich, die Stellen zu markieren, damit man seine Zwiebeln wiederfindet bevor Sie blühen.
Und dann ist es natürlich auch wichtig, die austreibenden Pflanzen an den richtigen Standort zu stellen. Tulpen und Zierlauch mögen Sonne, viele Narzissen kommen mit absonnigen Standorten zurecht und auch Winterlinge, Blausternchen, Schneeglöckchen tolerieren halbschattige Gartenplätze.
Eine besonders schöne Art, viele Zwiebeln in einem Topf unterzubringen, ist die Blumenzwiebellasagne. Darüber lesen Sie hier mehr.