Die Tage sind im Winter kurz und häufig ist es auch gar nicht möglich draußen im Garten viel zu tun. Aber der Winter hat auch viele schöne und auch farbige Seiten und es gibt einiges zu tun, damit der Start im Frühjahr leichter fällt. Wir stellen Ihnen Winterschönheiten vor, geben Anregungen was in der Winterzeit gemacht werden kann oder sollte und reden über Gartengestaltung.
Winterschönheiten
Manche Pflanzen haben ihre normale Blütezeit im Winter. Das sind die Christrosen (Helleborus niger) und Winterheide (Erica carnea), Zaubernuss (Hamamelis), Winterschneeball (Viburnum bodnantense ‘Dawn‘ und Viburnum tinus, der Mittelmeerschneeball), Winterheckenkirsche (Lonicera purpusii), Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) oder Kornelkirsche (Cornus mas).
Winterblühende Pflanzen nutzen den Vorteil, dass zu ihrer Blütezeit wenig Anderes auf Blütenbesucher wartet. Die wenigen Insekten, die dann unterwegs sind, freuen sich natürlich über Nahrung. Viele Winterblüher haben eine Art Frostschutzmittel in den Blüten, so dass diese nicht unter Minustemperaturen leiden andere entwickeln immer wieder neue Blüten, so dass Schnee und Eis ihnen nicht schaden kann.
Andere Winterschönheiten ziehen auch ohne Blüten die Blicke auf sich: Haben Sie mal die knallroten Stängel der Hartriegel (Cornus alba ‘Sibirica‘) im Schnee gesehen? Das sind echte Hingucker! Gern gesehene Gartengäste sind auch die schönen Rinden der Platane oder die attraktiven, lang haftenden Blüten- und Fruchtstände der Ballhortensien, des Feuerdorns oder mancher Hagebutte. Wintergrüne Pflanzen wie Koniferen, Elfenblumen (Epimedium), Bergenien oder verschiedene Gräser setzen Akzente und machen den Garten auch in der dunklen Jahreszeit zu einem attraktiven Ausflugsziel für Stubenhocker.
Das gibt es im Wintergarten zu tun
Wetterbedingte Arbeiten
Ist der Winter frostfrei, kann während der ganzen Zeit (um)gepflanzt werden. Auch Unkraut kann im Garten entfernt werden – was weg ist, ist weg!
In frostfreien Phasen sollten die wintergrünen Gehölze gegossen werden. Häufig leiden Kirschlorbeer und Lebensbaum, aber auch Rhododendren und Bergenien im Winter sehr und bekommen braune Blätter. Der Grund dafür ist nicht die Kälte sondern die Trockenheit bei sonnigem Wetter und gefrorenem Boden. Falls es nötig ist, können Immergrüne bei Kahlfrost (Sonne und Frost) schattiert, also gut abgedeckt werden.
Liegt viel Schnee auf den Buchsbaumkugeln? Dann ist es gut, diesen zu entfernen, damit die Kugeln nicht auseinanderbrechen. Das gilt auch für andere schneebedeckte Gehölze.
Gehölze schneiden
Der Winter ist die Zeit, Gehölze zu schneiden. Eine Orientierung, welche Gehölze wie zu schneiden sind finden Sie hier.
Auch Obstgehölze sollten im Winter geschnitten (erzogen) werden, damit sie guten Ertrag bringen und lange gesund leben. Unser Tipp: Obstbaumschnitt in Bildern von Hans Walter Riess
Jetzt ist auch die richtige Zeit um Gehölze zu vermehren – hierfür werden sogenannte Steckhölzer geschnitten. Super klappt das zum Beispiel bei Weigelien, Bauernjasmin (Philadelphus) oder Hartriegel. Schneiden sie dazu etwa 15-30 cm Stücke aus den diesjährigen Trieben (oben direkt über einer Knospe und unten direkt unter einer Knospe) und stecken Sie sie zu 2/3 in mit Erde gefüllte Töpfe. Das sollte im frühen Winter geschehen, damit die Steckhölzer noch ausreichend Zeit zum Wurzeln bilden erhalten.
Außerdem sollten Sie eingelagerte Pflanzen, wie Dahlien oder Kübelpflanzen regelmäßig kontrollieren. Säen Sie Kaltkeimer, wie Akelei aus und wer draußen körperlich arbeiten möchte, kann im Winter wunderbar Pferdemist auf den Beeten verteilen. Das sorgt einerseits für Nährstoffe und unterdrückt nebenbei auflaufende Unkräuter.
Gartengestaltung
Im Winter ist eine wunderbare Zeit, um zu planen. Umgestaltungsideen können jetzt vorbereitet werden, denn jetzt ist Ruhe dafür und man sieht das Gerüst des Gartenraumes. Denn im Winter zeigt der Garten sein wahres Gesicht und die Qualität der Anlage. Immergrüne sind als Gestaltungselemente wichtig, denn sie geben dem Garten Struktur. All die nicht zurückgeschnittenen Gräser und Stauden erzählen auch im Winter von anderen Zeiten und sind zauberhaft im Raureif oder schneebedeckt. Hecken und Sichtachsen, Akzente und Gartenräume sind Elemente, mit denen Gestaltung Spaß macht. Toben Sie sich aus, malen Sie Pläne, werfen Sie sie wieder um und setzen Sie alles Schritt für Schritt um, so wie es Sie glücklich macht.
Auch an die Gemüsegartenplanung für’s kommende Gartenjahr sollte jetzt gedacht werden. Lassen Sie sich von bunten Bildern verlocken, besorgen Sie die passende Saat und planen Sie die richtige Mischkultur. Es ist doch eine wundervolle Freude an dunklen Wintertagen, gemütlich auf dem Sofa, über Mangold und Mohn nachzudenken!
Zwiebelblüher, wie bunte Tulpen, duftende Narzissen, kleine Blausternchen und Iris im Topf vor der Haustür sind wunderbare Vorfreude-Bringer. Sie laden den Besuch ein, hereinzukommen und begrüßen die Hausbesitzer jeden Tag fröhlich. Unterpflanzt mit Hornveilchen, die es schon früh im Jahr zu kaufen gibt, machen sie sich über eine lange Zeit gut im Topf. Außerdem halten Zwiebelblüher draußen deutlich länger als drinnen, das gilt auch für Blumensträuße: Wenn Sie Ihre Tulpen nachts in den kühlen Flur oder je nach Wetter auch raus stellen, hält die Freude an ihnen noch länger an.
Es gibt also doch genug zu tun für alle Gärtner und zwar nicht nur auf der Couch sondern auch draußen im schlummernden Garten. Viel Freude dabei!