Plastikeier am Osterstrauch mag nicht jeder. Echte Eier, selber ausgepustet und dekoriert dagegen sind wirkliche Schätze, die über viele Jahre immer wieder zum Einsatz kommen können. Wie geht das – Eier auspusten und einfärben?
Die Vorbereitung
Wenn man Plastikeier nicht so sehr mag, ist es hilfreich für die Osterdekoration schon das ganze Jahr Eier auszupusten. Eine schnelle und hygienische Methode ist ein „Blas-Fix“, den es in jedem Drogeriemarkt zu kaufen gibt. Ein Blas-Fix ist ein Auspump- und Reinigungsgerät für das Entleeren von Ostereiern. Mit einem Bohrer wird nur ein Loch ins Ei gepiekt und ein Blasebalg entleert das Ei. Dabei sollte vorsichtig und mit Gefühl vorgegangen werden, denn auch Hühnereier haben unterschiedlich feste Schalen.
(Man kann natürlich auch oben und unten ein Loch ins Ei bohren und oben pusten, so dass unten der Inhalt aus dem Ei fließt. So wie früher.)
Die Eier nun noch mal mit Wasser, dem Spülmittel beigegeben wurde, ausspülen. Mit etwas Scheuermittel und einem Tuch das Ei abreiben. So lässt sich auch die Stempelfarbe entfernen. Das Ei ist nun fettfrei und lässt sich gut bemalen:
Eier mit dem Loch nach unten in eine Eierpappe legen und trocknen lassen. Sind genug Eier zusammen gekommen, kann mit dem kreativen Teil begonnen werden.
Wer nicht über’s Jahr vorgearbeitet hat, und im zeitigen Frühjahr schon jede Menge ausgepusteter Eier im Vorrat hat, empfehlen wir Gerichte, die aus vielen Eiern bestehen: wie z.B. selbstgemachte Spätzle, Tortilla oder auch Pfannkuchen (Eiergerichte schmecken doch einfach immer).
Beim Backen ist es wichtig, darauf zu achten, dass Rezepte ausgewählt werden, bei denen die Eier nicht getrennt werden müssen.
Wer die Möglichkeit hat, Eier nicht im Supermarkt, sondern direkt vom Huhn, also vom Bauern zu kaufen, der wird eine große Auswahl an schönen Farbtönen und auch Sprenkelungen finden. Herrlich sind die von Natur aus grünen Eier vom Araucana- Huhn. Die brauchen eigentlich gar keine zusätzliche Verzierung...
Warum haben Eier unterschiedliche Farben?
Jede Hühnerrasse legt Eier immer in einer bestimmten Farbe. Das hat mit der genetischen Veranlagung zu tun.
Im Legedarm der Henne befindet sich die Schalendrüse, diese ist für die Einlagerung der Pigmente in der Kalkschale der Eier verantwortlich. Diese Farbpigmente sind einfache Abbauprodukte des Körpers aus Galle oder Blut, die zur Zwischenspeicherung in der Leber verweilen.
Fehlt dem Huhn das Gen für die Farbbildung , so werden keine Farbstoffe
eingelagert und die Eierschalen bleiben weiß.
Kommen alle Farbstoffe zusammen, legt das Huhn braune Eier.
Bei den Grünlegern wird die Abbauproduktion des Blutes nicht bis zum Ende durchgeführt und es kommt zu einer entsprechenden grünen bzw. blauen Farbe der Eierschale.
Techniken zum Dekorieren der Eier
Serviettentechnik
Hier sind die grünen Eier wunderbar geeignet, weil sie nicht grundiert werden müssen. Ein Motiv von der obersten bedruckten Lage einer Serviette wird ausgerissen (wegen der schönen ungleichmäßigen Kanten nicht geschnitten) und auf dem Ei platziert.
Jetzt kommt Collage-Kleber zum Einsatz. Ein wenig davon auf das Motiv geben und vorsichtig den Kleber von innen nach außen verteilen. So legt sich das Motiv schön an das Ei.
Sollen noch Blattmetallflocken um das Motiv gelegt werden, muss nun mit einem weichen Pinsel die „ Anlegemilch“ aufgetragen werden. Diese soll antrocknen, danach können mit einem weiteren Haarpinsel, der unbedingt trocken sein muss, die Blattmetallflocken auf.
Bemalen
Beim Bemalen ist es besonders wichtig, dass die Schale sauber und fettfrei ist. Jeder hat vermutlich als Kind Eier mit den Farben aus dem Tuschkasten bemalt, das geht auch wirklich gut. Aquarellfarben, Buntstifte oder Acrylfarben sind ebenfalls geeignet.
Eine Herausforderung ist das Festhalten eines Hühnereis, während man es bemalt. Es gibt einen Trick, der allerdings voraussetzt, dass das Ei zwei Löcher hat: Ein Schaschlikspiess durchs Ei gesteckt, oben und unten mit Scheiben eines Weinkorkens befestigt, ist ein schönes Hilfsmittel, um das Ei halten zu können.
Aufhängen
Ein Faden wird mehrfach um einen gekürzten Zahnstocher gewickelt und verknotet, so entsteht ein Aufhängebändchen . Den Zahnstocher nun durch das Loch ins Ei stecken , kurz schütteln, damit das Holzstäbchen richtig im Ei sitzt, fertig!