Tomaten selber vorziehen

Wenn die Tage länger werden, dann kribbelt es Gartenbegeisterten in den Fingern:
Ab Anfang Februar können Tomaten ausgesät werden....

Wir erklären, wie man Tomaten selber aus Samen anziehen kann und worauf bei der Pflanzung zu achten ist.

Aussaat
Tomaten keimen leicht, säen Sie sie in Aussaaterde, das ist ungedüngte, saubere Erde. Sie können die Saat entweder einzeln in kleine Töpfe oder Quelltabletten säen oder locker in eine Saatschale und dann vereinzeln Sie sie später.
Tomaten keimen schnell. Wenn Sie sich für einzelne Töpfe entschieden haben, dann beginnen Sie 2 Wochen nach der Keimung mit einer leichten Düngung und setzen Sie die Pflanzen später in größere Töpfe in gute Erde, damit sie kräftig weiterwachsen können.

Die in Saatschalen ausgesäten Tomatenkeimlinge sollten Sie vereinzeln, das heißt mit einem Pikierstab vorsichtig aus der Schale heben, die Wurzel etwas einkürzen und bis zu den Keimblättern einzeln in einen 9 cm Topf  mit guter Blumenerde setzen.
Das Vorziehen und die Pflege der heranwachsenden Tomaten soll auf einer Fensterbank oder im Gewächshaus passieren, die Pflanzen brauchen viel Licht und Wärme. Wenn im April das Wetter schön ist, kann man die Töpfe tagsüber von der Fensterbank nach draußen holen, damit sie ein bißchen abhärten.
Auspflanzen sollte man Tomaten erst nach den Eisheiligen Mitte Mai. 

Standort, Boden und Pflanzung  
Am besten ist es natürlich, wenn die Tomaten ins Gewächshaus können. 
Wer keines hat, sollte in Erwägung ziehen, seinen Tomaten einen Unterstand zu bauen, unter dem sie vor Regenfällen geschützt sind. Wenn die Blätter trocken bleiben, können Schadpilze sich weniger gut vermehren. Tomaten in Töpfen fühlen sich besonders wohl vor einer Südwand, am besten mit ein bisschen Dach vom Haus über dem Kopf. 
Ansonsten gilt: so sonnig wie möglich – ohne Sonne gibt es keine süßen Tomaten.

Die Kartoffelblättrige Sorte ‘Matina‘ ist allerdings auch gut für Freilandanbau geeignet.

Gut ernährte und gesunde Pflanzen können Krankheiten besser widerstehen, als geschwächte Pflanzen mit Mangelerscheinungen. Wichtig für die Versorgung der Pflanze ist ein gut ausgebildetes Wurzelsystem. Deswegen sollte man den Boden, auf dem man die Tomaten setzt, auf großer Fläche gut vorbereiten – mit reifem Kompost, wenn man welchen hat, mit Steinmehl und Holzasche. Fast jeder Boden profitiert von einem Bodenaktivator (wie zum Beispiel Oscorna BodenAktivator). Wenn man keinen Kompost hat, kann man auch etwas Oscorna Animalin in den Boden einarbeiten.
Die Tomatenpflanzen werden am besten möglichst tief gesetzt. Dann entwickeln sich vom Stängel aus noch neue Wurzeln. 

Nach der Pflanzung sollten Sie Ihre Tomaten gut wässern. Praktisch ist ein Gießrand ums Tomatenbeet – er wird später das Gießen erleichtern, das Wasser kann dann nicht so schnell weglaufen. 
Unterpflanzen Sie Ihre Tomaten mit Basilikum – es hat ganz ähnliche Ansprüche und wird Ihren Tomatensalat köstlich würzen. 
Wer Tomaten in Töpfen anbauen möchte, sollte mindestens 10-Liter-Töpfe nehmen, besser noch größere! Und auch hier sehr gute Erde nehmen, die mit Kompost verbessert ist.

Wenn Sie alles gepflanzt haben und einmal gründlich und durchdringend gewässert haben, können Sie eine Mulchschicht aus Beinwellblättern aufbringen.  Der Beinwell im Garten kann etwa Mitte Mai zum ersten Mal zurückgeschnitten werden.  Diese Blätter sind gut für die Tomaten:  
Das Kalium im Beinwell fördert die Fruchtbildung. 

Die meisten Tomaten müssen gestützt werden. Metallspiralen, die im letzten Jahr schon im Einsatz waren, sollten Sie auf jeden Fall mit heißem Essigwasser reinigen, um Pilzsporen und andere Krankheitserreger zu vernichten. Wenn Sie Ihre Tomaten an Garn ziehen, sollten Sie immer neues benutzen. Dazu Garn von der Gewächshausdecke herabhängen lassen, unten um die Tomatenpflanze knoten und die wachsende Tomatenpflanze in das Garn hinein“flechten“ (vorsichtig, damit nichts bricht).

Kleine Busch- und Wildtomatensorten kommen mit ein paar Bambusstäben als Stütze aus. 
Auch diese bitte mit Essigwasser reinigen.

Gießen, Düngen und Ausgeizen
Geizen Sie Ihre Tomaten regelmäßig aus, mindestens einmal die Woche. Das bedeutet, dass Sie Triebe, die in den Blattachseln wachsen, ausknipsen um den Fruchtansatz der Pflanze zu fördern.

(ich liebe diese Arbeit, denn die Tomatenpflanzen duften so gut!)

Gießen Sie Ihre Tomaten regelmäßig, in heißen Sommern jeden Tag. Wenn man unregelmäßig gießt, platzen die Früchte leicht auf. Gießen Sie durchdringend, damit das Wasser bis zu den feinen, tiefen Wurzeln gelangt. Gießen Sie großflächig, damit die flachen Wurzeln Nährstoffe aufnehmen können. Und gießen Sie morgens, damit die Pflanzen gut abtrocknen können, falls doch einmal Wasser auf die Blätter kommt. Düngen Sie Ihre Tomaten einmal die Woche – am besten mit Tomatendünger.
Entfernen Sie alle Blätter in Bodennähe, bis zu einer Höhe von 30 cm. Wenn sich vier bis fünf Rispen mit Blüten entwickelt haben, sollten Sie den Haupttrieb der Pflanze auskneifen. Mehr Früchte reifen in unseren Sommern meist nicht aus. Die Pflanze kann so ihre Kraft auf diese Fruchtstände konzentrieren. 

Aber: das gilt nicht für Buschtomaten oder Wildtomatensorten. 
Auch die reichtragenden Kirschtomaten bringen in guten Sommern mehr hervor.

Krankheiten
Die Früchte platzen, wenn unregelmäßig gegossen wird. Magnesiummangel zeigt sich durch Blätter, die zwischen den Blattadern gelb werden. Geben Sie Magnesiumsulfat (Bittersalz) zum Gießwasser, 25 g pro Liter Wasser. Gibt’s in der Apotheke. Alle zwei Wochen, zwei bis drei Mal. Krautfäule ist hier bei uns natürlich die größte Gefahr für die Tomatenernte, vor allem für Pflanzen, die im Freiland stehen. Zur Vorbeugung empfiehlt sich das Spritzen mit Schachtelhalmabsud. Wenn die ersten Flecken auf den Blättern zu sehen sind, mit Knoblauchabsud spritzen. Alle befallenen Blätter sofort entfernen und verbrennen (auf keinen Fall auf den Kompost!).


Die Früchte der Arbeit
Nach einem hoffentlich von Tomaten reich gesegneten Sommer kommt irgendwann der Moment, an dem die ersten Nachtfröste drohen. Ernten Sie Ihre Tomaten ab; was noch grün ist, kann mit der gesamten Pflanze im Keller aufgehängt werden und reift so noch nach. Aus den Resten können Sie Tomatensauce kochen und einfrieren. Auch das Basilikum sollte dann schon zu großen Büschen herangewachsen sein; machen Sie Pesto daraus, an dem Sie sich im Herbst und Winter erfreuen können.

Basilikum-Pesto
Basilikum, geröstete Pinienkerne, Knoblauch, geriebenen Parmesan und Olivenöl pürieren, mit Salz abschmecken.
In Gläsern aufbewahren, die Oberfläche sollte mit Öl bedeckt sein. 
Pesto kann auch portionsweise eingefroren werden.
Verwendung: Mit etwas Nudelwasser aufgießen und dann über die gekochten Nudeln geben. Etwas Pfeffer drüber, Salat und kühlen Wein dazu - guten Appetit!

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