So geht’s: Pflanzenjauchen ansetzen

Die Herstellung eigener Pflanzenjauchen ist eine gute Möglichkeit, Brennnessel- und Beinwellüberschüsse im eigenen Garten zu verwerten. Fast alle Pflanzen lieben es, mit Pflanzenjauchen gedüngt zu werden. Besonders dankbar sind alle Starkzehrer im Gemüsegarten, allen voran Tomaten, Gurken, Zucchini und Kürbisse.

Was braucht es für die Herstellung von Jauchen?

Man kann viele Pflanzen zu Flüssigdünger verjauchen: Die Klassiker sind Brennnesseljauche und Beinwelljauche. Anfang Mai, wenn es an der Zeit ist, die Jauche für Tomaten anzusetzen, haben beide sich schon zu stattlichen Pflanzen entwickelt. Für das Ansetzen der Flüssigkeit braucht man nur ein Gefäß, das nicht aus Metall sein sollte, und eine Ecke im Garten, in der die Jauche ungestört vor sich hin stinken kann.

Den Verjauchungsprozess in Gang bringen

Sammeln Sie so viele Brennnesseln, wie Sie mögen, und zerkleinern Sie die Blätter grob. (Ernten Sie die Brennnesseln, bevor sie Samen ansetzen. Brennnesselsamen überstehen den Verjauchungsprozess unversehrt.) Füllen Sie die Brennnesseln in ein Gefäß und gießen Sie mit Wasser (am besten mit Regenwasser) auf. Kräftig durchrühren. Der Verjauchungsprozess braucht Sauerstoff. Decken Sie das Gefäß ab – am besten mit einem Deckel aus Fliegendraht. Je nach Art des Gefäßes lohnt es sich, da etwas selbst zu basteln. Wenn Sie einen fest geschlossenen Deckel benutzen, kommt zu wenig Sauerstoff an die Jauche; wenn Sie das Gefäß offen lassen, werden sich schon bald Insekten einstellen, die auf Jauche stehen, und ihre Eier in Ihrer Pflanzenjauche ablegen.

Warten und rühren, dann verdünnen und düngen

Rühren Sie die Jauche einmal täglich kräftig um. Wenn das Wetter warm ist, ist die Jauche in zwei Wochen fertig. Wenn sich keine Bläschen mehr bilden, ist der Verjauchungsprozess abgeschlossen. Verdünnen Sie die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser und gießen Sie Ihr Gemüse einmal in der Woche damit. Achten Sie darauf, nicht auf die Pflanzen sondern auf den Boden zwischen den Pflanzen zu gießen.

Brennessel, Beinwell oder Schachtelhalm?

Brennnesseljauche versorgt die Pflanzen mit Stickstoff, Kalium und weiteren wichtigen Mineralstoffen, wie z. B. Kieselsäure und die verbessert den Geschmack von Gemüse wie Gurken und Tomaten – und ist eine echte Allzweckjauche. Beinwelljauche mit ihrem hohen Kaliumgehalt ist wunderbar für alle Früchte bildenden Pflanzen wie Tomaten, Gurken und Bohnen. Beinwell freut sich übrigens über eine Gabe von seiner eigenen Jauche. Natürlich können Sie die beiden Pflanzen auch zusammen verjauchen, je nachdem, was Ihr Garten hergibt. Setzen Sie alle vier Wochen frische Jauche an, damit Sie den ganzen Sommer lang Nachschub haben. Auch Schachtelhalm kann man gut verjauchen – mit Schachtelhalmjauche gegossene und gespritzte Pflanzen sind weniger anfällig für Pilzbefall wie z. B. Mehltau.

Der Unterschied zwischen Brühen und Jauchen

Brühen sind im Gegensatz zu Jauchen nicht vergoren. Hier werden die Pflanzenteile nur für 24 Stunden in Wasser angesetzt. Pflanzenbrühen haben kaum Düngewirkung, sie werden als Pflanzenstärkungsmittel verwendet. Brennnesselbrühe kann gegen Läuse eingesetzt werden, dazu nach höchstens 24 Stunden Einweichzeit unverdünnt auf die befallenen Pflanzen spritzen oder gießen, am besten abends oder morgens, damit die Sonne die Blätter nicht verbrennt.

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