Schneeglöckchen

Die ersten Frühjahrsblüher sind doch immer die, auf die man so sehnsüchtig gewartet hat. Schneeglöckchen erzählen vom Frühling und davon, dass die Tage länger werden und sich der Winter irgendwann verabschieden wird.

Schon im Januar erwarten Gartenbesitzer und Pflanzenfreunde ungeduldig die ersten Farbtupfer im Garten. Wenn Weihnachten gewesen ist, dann kann doch eigentlich Frühling werden, oder?
Bis dahin ist es oft noch ein weiter Weg, aber die vielen kleinen frühlingsblühenden Zwiebelgewächse verkürzen und verschönern diesen Weg!

Los geht’s mit den Schneeglöckchen, botanisch heißt die Gattung Galanthus

Schneeglöckchen kommen in 20-25 Wildarten hauptsächlich in Mittel- und Südeuropa, Vorderasien und dem Kaukasus vor. Aus diesen Wildarten sind unendlich viele zauberhafte Sorten entstanden, die Sammlerherzen erfreuen. Galanthophile nennt man die Schneeglöckchensammler, die Anfang März auf Schneeglöckchenausstellungen ihrer Leidenschaft frönen und aus bis zu 4000 Schneeglöckchensorten auswählen. 

Was macht Schneeglöckchen so spannend? Es ist die Vielfalt! 

Eigentlich denkt man, so ein kleines weißes Glockenblümchen kann doch gar nícht so aufregend sein, aber eine Gartenfreundin brachte es mal auf den Punkt: „3 Monate Blüte und kein Giersch stört!“ Sie blühen lange, die Schneeglöckchen, besonders, wenn man bei der Sortenauswahl darauf achtet, frühe und späte zu pflanzen. 
Schneeglöckchen gehören botanisch in die Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae), sie haben 3 äußere und 3 innere Blütenblätter. Diese nun sind bei den Sammlersorten unterschiedlich ausgebildet: es gibt gefüllte Sorten, aber auch welche, bei denen alle Blütenblätter aussehen, wie die äußeren (pokuliform) oder invers pokuliforme Sorten, da sehen alle Blütenblätter aus, wie die inneren. Schneeglöckchenblütenblätter können verschiedene Zeichnungen haben und Blütenfarben von weiß über gelb bis grün. Sie sind sehr unterschiedlich groß und allen gemein ist, dass sie blühen, wenn sonst nichts los ist, sie vertreiben den Winterblues!

Aber auch die „ganz normalen“ Schneeglöckchen sind im Garten und am Wegesrand eine Freude. Wer mit dem Hund spazieren geht, sieht zeitig im Jahr am Wegesrand Schneeglöckchen in Tuffs wachsen. Grundsätzlich finde ich es furchtbar, seine Gartenabfälle in der Natur zu entsorgen, aber im zeitigen Frühjahr freue ich mich doch sehr über die scheinbar wilden Schneeglöckchen, die aus anderer Leute Gartenabfall weiterwachsen....

Standort

Im Garten mögen Schneeglöckchen gerne im Schatten von Gehölzen stehen, im Sommer durchaus trocken, sonst gern etwas feuchter. Zu schwerer Boden sollte mit Sand aufgelockert werden, damit keine Staunässe entsteht. Die graulaubigen Arten und Sorten mögen etwas trockener stehen, die grünlaubigen eher feuchter. Die kleinen Frühlingsboten stehen gut zwischen Bodendeckern, auch Laubfall stört sie nicht, nur Eichenlaub sollte besser entfernt werden.
Frost bringt die frühblühenden Sorten nicht um, nur Morgensonne mögen sie nicht - Nachmittagssonne ist okay.
Im zeitigen Frühjahr freuen sie sich, besonders in eher sandigen Böden über eine Nährstoffgabe.

Pflanzung

Gepflanzt werden Schneeglöckchen als Zwiebel im zeitigen Herbst. Wichtig ist es, Schneeglöckchenzwiebeln nicht zu lange zu lagern, sie trocknen schnell ein und treiben dann nicht mehr aus. Sie sollten gleich nach dem Kauf in die Erde. 
Eine andere Möglichkeit, Schneeglöckchen zu pflanzen ist direkt nach der Blüte. Das nennt man „in the green“, gleich, wenn sie verblüht sind und noch bevor das Laub einzieht.

Vermehrung

Schneeglöckchen machen im Lauf der Zeit große Tuffs, die können Sie teilen. Da gibt es drei Zeiten, zu denen das gut geht:

  • wenn gerade die Spitzen aus der Erde gucken
  • nach der Blüte
  • in der Ruhe, wenn die Zwiebeln ganz und gar eingezogen sind.

Einfacher ist es, sie zu teilen, wenn man sie sieht, also nach der Blüte ("in the green").
Wühlmäuse mögen keine Schneeglöckchen, aber Mäuse verschleppen die Zwiebeln. So geschieht manchmal die Vermehrung wie von selbst.

Ökologie

Für Hummelköniginnen, die schon bei +3 Grad fliegen, bieten Schneeglöckchen, wie viele andere Frühblüher wichtige Nahrung.

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