Blausternchen

Blaue Sterne im Frühling

Wenn im zeitigen Frühjahr große Teppiche von leuchtend blauen Blümchen auf dem Rasen, unter Gehölzen oder im noch kahlen Beet erscheinen, dann lohnt es sich, mal genauer hinzugucken: Blausternchen heißen die entzückenden Zwiebelblüher, die so früh im Jahr schon so sehr strahlen können!

Herkunft und Botanisches

Blausternchen wachsen wild im Mittelmeerraum, teilweise auch in Zentraleuropa, in Kleinasen und im Fernen Osten.
Sie sind eine Gruppe von kleinen bis mittelgroßen Zwiebelblühern der Gattung Scilla, die zu den Spargelgewächsen zählt.  Es gibt über 60 Arten und bei uns sind hauptsächlich das Sibirische Blausternchen (Scilla siberica), das Zweiblättrige Blausternchen (Scilla bifolia) und das Mischtschenko-Blausternchen (Scilla mischtschenkoana) in Kultur. Es gibt einige Sorten, eine Übersicht finden Sie am Ende des Artikels.  

Aussehen und Wuchsform

Die genannten kleinen Blausternchen werden 10-20 cm hoch und blühen von Februar bis April. Diese frühe Blütezeit macht sie so wertvoll: Sind nicht die ersten Blüher immer die sehnsüchtig-erwarteten, die so-sehr-geliebten?! Auch für frühe Hummelköniginnen und (Wild-)Bienen sind Blausternchen wichtige Nahrungsquellen.

Blausternchen werden als Zwiebeln im Herbst gepflanzt.  Sie überwintern im Boden und treiben im Frühling Blätter und Blüten aus, die nach der Samenreife wieder einziehen und oberirdisch absterben. Die Zwiebel überdauert und vermehrt sich auch. 

Verwendung im Garten

Blausternchen sind mehrjährige Zwiebelpflanzen, einmal etabliert brauchen sie wenig Pflege. 
Ameisen verbreiten die Saat im Garten, denn an den Samenkörnern hängen Ölkörperchen, die die Ameisen begehren.
So kommt es schnell zu blauen Teppichen, und es gibt sogar Menschen, die Blausternchen für eine Plage halten... 

Das kann ich schwer verstehen, verschwinden sie doch nach der Blüte wieder und wie schön sind die Teppiche...  
Im Kieler Alten Botanischen Garten zum Beispiel ist die Blausternchenblüte ein echtes Highlight und einen Ausflug wert! 

Blausternchen mögen sonnige oder halbschattige Gartenstandorte. Der Boden sollte humos, aber nicht zu nass sein. Eine zusätzliche Düngung ist nur auf sehr armen Böden nötig.

In Beeten mit spät austreibenden Stauden wie Funkien oder Gräser sorgen die kleinen blauen Zwiebelblüher für den Frühlingsaspekt. Vor und zwischen Gehölzen, auch beim Rhododendron sind sie leuchtende Hingucker. 

Auch im Rasen und in der Wildblumenwiese können Blausternchen sich durchaus durchsetzen. 
Blausternchen sind robust und wenig krankheitsanfällig, sie sind einfach liebenswerte Gartengäste. In Kombination mit weiteren Frühblühern wie Schneeglöckchen, Winterlingen und Lerchensporn bringen sie den Frühling mit. 

Arten und Sorten

Scilla bifolia – das Zweiblättrige Blausternchen ist seit 1566 als Gartenpflanze bekannt. Es hat meist nur zwei schmale Blätter, drei bis 10 Blüten und wird 10-20 cm hoch. Die Blüte ist leuchtend blau, es gibt auch weiße und rosa Sorten. Geblüht wird ab März.

Scilla litardieri – das Große Blausternchen erinnert optisch fast an eine Traubenhyazinthe, es hat große Blütenrispen, die von unten nach oben aufblühen.  Oben, noch ungeöffnet sind die Einzelblüten dunkler, nach unten, im Aufblühen werden sie heller mit den kräftigen Akzenten der ganz dunkelblauen Staubgefäße.  Eine Schönheit, die im April blüht und 15 cm hoch wird! 

Scilla mischtschenkoana – das Mischtschenko-Blausternchen schmückt sich mit mehreren Blütenstängeln an denen sternfömige zartblaue Blütchen sitzen. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man entzückt einen dunklen Streifen auf den einzelnen Blütenblättern. Dieses hellblaue Blausternchen blüht sehr früh, oft bereits im Februar und es bildet ebenfalls schöne Bestände aus. 

Scilla siberica – das Sibirische Blausternchen kommt nicht wild in Sibirien vor – es blüht in Trauben, die erst nicken und sich später aufrichten. Die Blüten sind leuchtend himmelblau, sie erscheinen im März/April. Die Auslese ‘Spring Beauty‘ blüht etwas größer, später, reichlicher und intensiver blau.  

Scilla non-scripta/hyacinthoides – Hasenglöckchen: Sie kennt man als Blue Bells aus Englischen Gärten. Hasenglöckchen wurden früher der Gattung Scilla zugeordnet, heute gehören Sie zur Gattung Hyacinthoides, nichtsdestotrotz sollen sie hier erwähnt werden. 
Hasenglöckchen sind blaue, rosa oder weiße lockere hyazinthenähnliche Zwiebelblüher, die im Mai blühen, etwa 30 cm hoch. Sie verbreiten sich ebenfalls sehr willig und rollen so die späteren blauen Teppiche im Garten aus. 
Der Standort für Hasenglöckchen darf gerne halbschattig sein. 

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