Erfolg mit Dahlien - so geht's!

Dahlien erleben gerade einen Hype, sie sind gefragt, wie seit langem nicht und das liegt sicher auch an ihren vielen Qualitäten: Dahlien sind wirklich liebenswerte Gartenpflanzen, die extrem lange blühen und mit vielen spannenden Blütenformen angeboten werden. Sie sind schöne Schnittblumen und es gibt sie in fast allen Farben.

Wie nun kann der Anbau von Dahlien im Garten gelingen, worauf ist zu achten? 

Dahlien kommen ursprünglich aus Mexiko und Guatemala. Sie sind wahrscheinlich Ende des 18. Jahrhunderts mit spanischen Eroberern nach Europa gekommen und wurden als Gartenpflanze immer beliebter. Ihre Vorteile sind ihr enormer Blütenreichtum und die lange Blütezeit. Sie füllen Lücken in Beeten und setzen auch noch spät im Gartenjahr Akzente.

Die schönen Dauerblüher werden in Klassen unterteilt, am bekanntesten sind die gefüllten, dicken Seerosen- und Dekorativen Dahlien, kugelrunde Ball- oder Pompondahlien oder Einfachblühende Dahlien, die die Insekten so lieben. 

Standort

Dahlien, die auch Georginen genannt werden mögen sonnige Standorte. Lichter Schatten ist auch möglich, aber zu schattig darf der Platz im Garten nicht sein. Der Boden kann sandig oder lehmig sein, schöne schwarze Erde ist wunderbar, alles andere könnte mit Kompost verbessert werden. 

Pflanzung

Gepflanzt werden Dahlien als Knollen im Frühjahr.
Ab Mitte April können die Knollen gesetzt werden, wenn der Boden nicht mehr so kalt und nass ist. In kühlen Jahren wartet man besser, auch Mitte Mai können Dahlien noch gesetzt werden. Die Pflanztiefe sollte 5-10 cm sein, der Stängelansatz zeigt nach oben und guckt bei flacher Pflanzung auch noch aus der Erde. (Die Pflanztiefe ist nicht so entscheidend, nur tiefer als 10 cm ist zu tief!).

Manche Gärtner wässern die Knollen vor dem Pflanzen, also weichen sie über Nacht in Wasser ein. Das empfehlen wir nicht, denn die Gefahr des Verfaulens ist zu groß!

Nach dem Pflanzen sollte die Knolle jedoch angegossen werden.

Hohe Dahliensorten brauchen eine Stütze, z.B. eine Staudenstütze oder einen Stock. Der kann schon gleich bei der Pflanzung mit ins Pflanzloch gesteckt werden, dann markiert er auch gleich die Pflanzstelle und die Knolle wird nicht beim späteren Einschlagen der Stütze versehentlich verletzt.

Wir empfehlen das Vorziehen der Dahlienknollen. Pflanzen Sie dafür die Dahlien ab Ende März in Töpfe und stellen sie frostfrei. Sobald die Pflanze austreibt, ist genügend Licht wichtig, auch sollte die Dahlie nicht zu warm stehen, damit die Triebe nicht zu lang und weich werden. Ein Abhärten kann ab Mitte April auch draußen stattfinden, nur dann bitte darauf achten, wie kalt die Nächte sind: Frost können Dahlientriebe nicht vertragen!

Das Vortreiben hat den Vorteil, dass ab Mitte Mai, wenn man nicht mehr mit Frösten rechnet, schon große kräftige Pflanzen ausgepflanzt werden können, diese blühen früher und sind auch nicht mehr ganz so attraktiv für Schnecken.

Beim Auspflanzen achten Sie bitte auf die Pflanzabstände: Große Sorten können gerne mit mindestens 100 cm Abstand gepflanzt werden, kleine etwas enger. Zu enges Pflanzen behindert die Stauden in ihrer Entwicklung und fördert die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten.

Pflege

Dahlien brauchen nach der Pflanzung eine gute Wasserversorgung, im Sommer eher nicht. Sie können auch durchaus mal etwas trockener stehen.

Nährstoffe können durch einen organischen Volldünger wie Animalin von Oscorna zur Pflanzung gegeben werden. Wenn Sie im Sommer das Gefühl haben, die Dahlien brauchen noch etwas, seien Sie vorsichtig mit Blaukorn, zu viel Mineraldünger wirkt sich negativ auf das Ausreifen der Knollen aus.

Das Anbinden als Pflegemaßnahme ist besonders in windigen und regenreichen Gegenden wichtig. 

Dahlien blühen ja sehr lange, diese Blühdauer können Sie durch das Entfernen der abgeblühten Blumen unterstützen. Kneifen Sie entweder einfach die verblühten Blüten heraus oder schneiden Sie den ganzen Trieb weiter unten ab, damit die Pflanze kompakter und kräftiger wachsen kann.

Schnecken sind immer ein Thema bei Dahlien, ein Unterpflanzen mit Studentenblumen (Tagetes) hält die Schnecken von den Dahlien fern, aber richtig zuverlässig hilft nur Schneckenkorn. Es gibt gute Produkte auf Eisenbasis (Ferramol von Neudorff).
Das Vorziehen der Pflanzen im Kübel und Auspflanzen größerer Stauden hilft durchaus, die Schneckenproblematik einzudämmen, am liebsten raspeln die schleimigen Mitesser nämlich die austreibenden Dahlien (frisch und zart) direkt am Boden ab. 

Überwinterung

Dahlien blühen bis zum Frost und mit den ersten Frösten, die bei uns meist im Oktober auftreten, ist Schluß mit der Blüte und es friert das Laub zurück. Es ist nicht nötig, die Dahlien dann sofort auszugraben. Sie können noch gut in der Erde bleiben, bis es zu sehr starken Frösten kommt. (Gärtner sollten immer das Wetter im Auge haben!).

Dann – und das ist bei uns meist erst im November oder Dezember – sollten Sie die Dahlienknollen ausgraben, vorsichtig und mit einer Grabegabel um sie nicht zu verletzen. Das Kraut ein paar Zentimeter über der Knolle abschneiden. Die Erde etwas abschütteln, ein Etikett mit Sortennamen oder wenigstens mit der Farbe dranbinden und in Kisten im kühlen Keller überwintern, optimal sind 5-7 Grad.  Wer einen warmen Keller hat, kann die Dahlien dort in offenen Plastiktüten lagern, dann trocknen sie nicht so schnell aus. Oder man legt sie in Sand ein, den man von Zeit zu Zeit etwas (!) anfeuchtet.

Probieren Sie aus, wie Sie am besten mit der Überwinterung und Ihrem Keller, Ihrem Schuppen klarkommen. Wichtig ist, dass Dahlienknollen frostfrei überwintert werden.

Vermehrung

Im Frühling sollten die überwinterten Dahlien dann geteilt werden. Meist fallen sie schon von alleine auseinander. Das Teilen hat den Vorteil, dass die Pflanzen sich kräftiger entwickeln können, als wenn Sie große Knollenkomplexe mit vielen Trieben pflanzen. 

Das Teilen ist auch eine Form der Vermehrung. Eine andere, durchaus ergiebigere Vermehrungsform ist das Schneiden von Stecklingen:

Dazu topfen Sie die Dahlienknollen und treiben sie ab Dezember oder Januar an, d.h. stellen sie warm und fangen an zu gießen. Nach 2-3 Wochen erscheinen erste Triebe, die Sie, wenn sie etwa 3 cm lang sind mit den Fingern von der Knolle abknipsen können. Diese Triebe werden unten entblättert, in Bewurzelungspulver und dann in nährstoffarmes, durchlässiges Anzuchtsubstrat gesteckt. Die Töpfe mit den Stecklingen mit Plastiktüten zudecken („gespannte Luft“), warm stellen und alle paar Tage lüften und auf Wasserbedarf kontrollieren. Nach zwei Wochen bilden sich erste Wurzeln.  Etwa 6 Wochen nach dem Stecken können Sie die Stecklinge topfen, dabei die Trieb-Spitzen herausknipsen um die Verzweigung anzuregen. Ab April im unbeheizten Gewächshaus abhärten und nach Mitte Mai auspflanzen.
Zum Saisonende wird sich eine Knolle gebildet haben, die wie oben beschrieben überwintert werden kann.

Gartengestaltung mit Dahlien

Schöne Begleiter für Dahlien sind Einjährige Dauerblüher wie Zinnien oder Cosmeen, aber auch im Staudenbeet machen Dahlien sich gut. Kombinieren Sie sie mit Gräsern und anderen Herbstschönheiten wie Sonnenbraut und Astern. 

Dahlien sind klassische Bauerngartenblumen, sie passen überall hinein und ergänzen den Reigen der bewährten Pflanzen ganz wunderbar. 

Dahlien als Schnittblumen

Besonders Pompondahlien werden häufig als Schnittblumen angeboten. Sie sind wunderschön und durchaus haltbar in der Vase, allerdings sei geraten, das Vasenwasser täglich zu wechseln oder Schnittblumenfrischhaltemittel zu verwenden, da sonst Dahlienwasser recht unangenehm zu riechen beginnt.

Man kann es auch mal so sehen:

Oft erleben wir, dass Gartenbesitzer davor zurückschrecken, Dahlien anzubauen, weil sie fürchten, diese nicht überwintern zu können. Ganz ehrlich: Dahlien sind nicht so furchtbar hochpreisig, zur Not behandelt man sie wie Einjährige, erfreut sich eine Saison an ihrem Charme und wenn man sie nicht rechtzeitig ausgräbt – na gut, dann kauft man sich im Frühling ein paar neue Knollen. Sicher, Dahlien sind mehrjährige Pflanzen, aber das sind z.B. Geranien auch und auch die werden oft nicht überwintert. 

Und je wärmer unsere Winter werden, desto größer ist die Chance, dass eine draußen-gebliebene Dahlie den Winter übersteht und trotzdem im kommenden Frühjahr wiederkommt!

Und ich bin sicher, wenn jemand erst seine Leidenschaft für die schönen Mexikanerinnen entdeckt hat, dann fällt das Überwintern auch nicht mehr schwer.

Mit schönen Grüßen,

Svenja Schwedtke  

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